Erinnern, verstehen, gestalten

»Wir wollen Bücher in die Regale stellen mit Lebensgeschichten, die von Verfolgung, Krieg, Flucht, Vertreibung und Tod erzählen. Aber auch Bücher über Rebellion, Protest und Widerstand«, sagt Adnan Keskin. Er ist Leiter des interkulturellen Projekts »Erinnern für die Menschenrechte«. Zu dem Projekt des Kölner Appell gegen Rassismus gehört die im Dezember im Allerweltshaus eröffnete Raphael-Lemkin-Bibliothek.
Mit der Namensgebung ehrt der Verein den in Vergessenheit geratenen Initiator der UNO-Völkermordkonvention. Raphael Lemkin, der auch den Begriff des Genozids prägte, setzte sich bereits seit 1930 unermüdlich für die Einführung einer internationalen Konvention zum Schutz kultureller, religiöser und ethnischer Gruppen ein.
In die Bibliothek werden Bücher aufgenommen, die sowohl den Völkermord als auch Menschenrechtsverletzungen in der Weltgeschichte thematisieren. In erster Linie soll sie nicht aus wissenschaftlichen Büchern, sondern aus Biographien, Erzählungen und Romanen bestehen. Ziel des Projekts, zu dem auch die Veranstaltungsreihe »Geschichte und Geschichten« gehört, ist, so Keskin: »Dass wir Deutschen und Migranten zusammen aus den Geschichten lernen und auf die Gestaltung der Zukunft wirken, in der alle Menschen gleiche Rechte haben.«

Info
Raphael-Lemkin-Bibliothek, Allerweltshaus, Ö: Mo-Fr, 10-17 Uhr
Für alle Interessierten findet jeden letzten Mittwoch im Monat um 19 Uhr ein Arbeitstreffen statt, Ort: Büro des Kölner Appell, Allerweltshaus.
Weitere Informationen und Veranstaltungstermine unter:
www.mkll.de und www.koelner.appell.de