Am Anfang ein Mord

Am 12. Februar 1948 war der Hörsaal IV der Kölner Universität voller Fußballer. Die Mitglieder der Sportvereinigung Sülz 07 hatten sich versammelt, um über ein heikles Thema abzustimmen: die Fusion mit dem rivalisierenden Kölner Ballspiel-Club (BC).
»Es ging heiß her«, erzählt Ludwig Kelter, damals Stammtorwart in Sülz. »Leidenschaftliche Diskussionen zwischen Fusionsbefürwortern und Gegnern erhitzten die Gemüter. Nicht wenige fürchteten um den Verlust eines liebgewordenen Pöstchens. Einige drohten sogar mit Vereinsaustritt.« Dennoch entschied sich die Mehrheit, darunter Vorstandsmitglied Fritz Plate, für den Zusammenschluss. Plates Sohn Karl erinnert sich mit Schaudern an den Tag danach: »Als ich am Morgen nach der Abstimmung mit meinem Vater zu dessen Geschäft ging, hatte jemand mit roter Schrift ›Der Mörder von Sülz‹ auf das Firmentor geschrieben.«
Nachzulesen ist die Geschichte eines Mordes in der gerade erschienenen Chronik »Im Zeichen des Geißbocks«, einem prächtig bebilderten Geburtstagsgeschenk.
Denn als am 13. Februar auch die Mitglieder des Kölner BC der Vereinigung zustimmten, war ein neuer Verein geboren: Der 1. FC Köln. Die StadtRevue gratuliert
herzlich zum 60.!

Info
Dirk Unschuld/Thomas Hardt: Im Zeichen des Geißbocks.
Die Geschichte des 1. FC Köln. Verlag Die Werkstatt,
Göttingen 2008, 512 S., 39,90 Euro