Nicht einfach austauschbar

»30 Mütter und ihre Kinder verlieren von heute auf morgen ihre Ansprechpartnerinnen und die sozialpädagogische Anbindung an ein erfolgreiches Integrationsprojekt«, sagt Karin Hofmann, Leiterin der Beratungsstelle »Frauen gegen Erwerbslosigkeit«. Aufgrund einer verlorenen Ausschreibung der Arbeitsgemeinschaft (Arge) musste der Verein in Nippes Anfang April sein Projekt »Zeit für Zukunft« unerwartet einstellen.

»Die Resonanz des Angebotes spricht für sich und vor allem für den Träger. Wir befürchten einen großen Verlust für die betroffenen Frauen«, kommentiert Brigitta von Bülow,
frauen­politische Sprecherin der Grünen, die Entscheidung. Im linksrheinischen Köln stellt das Projekt bislang das einzige Beratungs- und Qualifizierungsangebot für allein erziehende, erwerbslose Frauen unter 25 Jahren dar. Mit dem Projekt wurde ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der die gesamte Lebenssituation der Zielgruppe berücksichtigt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert. »Diese Maßnahmen dürfen nicht ausgeschrieben werden. Die zuverlässigen Strukturen, die mühsam und behutsam erarbeitet wurden, sind nicht einfach austauschbar«, sagt Karin Hofmann.

Die diesjährige Ausschreibung hat das Berufsförderungswerk der Diakonie Michaelshoven gewonnen. Der größte diakonische Träger im Kölner Raum will das Angebot demnächst in Sürth durchführen. Während auf die jungen Mütter ein fremdes Büro am anderen Ende der Stadt wartet, verlieren die fünf Mitarbeiterinnen des Projekts »Zeit für Zukunft« ihren Arbeitsplatz.


Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V., Christinastr. 62
(Innenhof Post), Nippes, Ö: Mo-Do 9-18, Fr 9-15

Weitere Informationen unter: www.frauen-erwerbslos.de