Buchstabensalat im Kopf

»Die Fahrt mit der Straßenbahn oder das Betreten eines unbekannten Gebäudes kann ein unüberwindbares Hindernis sein.« Eike Quilling von »Lernende Region – Netzwerk Köln« kennt die Probleme von Menschen, die nicht lesen und schreiben können und das vor anderen geheim halten.

Dezentralität und Niederschwelligkeit sind daher wesentliche Merkmale des Verbundprojekts »Alphabetisierung als vernetzte Bildungsarbeit im Sozialraum«. Die Maßnahme will Bildungsangebote verbessern und leichter zugänglich machen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt richtet sich an Heranwachsende und Erwachsene – mit und ohne Migrationshintergrund. Die ersten Kurse sind bereits im April gestartet. Insgesamt werden 38 Kurse mit 4.400 Unterrichtsstunden von der VHS Köln angeboten. In den Stadtteilen würden Mitarbeiter, unter anderem von Bildungseinrichtungen, »im direkten Kundenkontakt« für das Projekt werben, so Quilling.

Fachbereiche der Unis Köln und Siegen begleiten das vom Bund geförderte Projekt. Neben der Weiterentwicklung praxisnaher Lernangebote richten sie das Augenmerk auf die biografischen, sozialen und psychologischen Voraussetzungen der Betroffenen. Nach einer Schätzung des Bundesverbandes Alphabetisierung gibt es in Köln 47.000 Analphabeten.


Weitere Infos: Lernende Region – Netzwerk Köln e.V.,
Tel. 99 08 290, www.bildung.koeln.de