Es geht ums Prinzip

Ärger um Neubaupläne der Evangelischen Kirchengemeinde

»Wegen Wasserflecken an der Decke muss man kein Gebäude abreißen.« Die Neubaupläne der Evangelischen Kirchengemeinde für die Christuskirche stoßen bei Gemeindemitglied Jürgen Keuler auf Unverständnis. Das Kirchenschiff soll abgerissen und durch ein Gebetshaus ersetzt werden, ein Teil des Grundstücks, auf dem Eigentumswohnungen geplant sind, und zwei benachbarte Immobilien sollen an Investoren verkauft werden. Noch befinden sich dort der Kindergarten und das Pfarramt.
Die Begründung, das Kirchenschiff sei marode, hält Keuler für vorgeschoben. Seiner Meinung nach könnte es von der kircheneigenen Antoniter Siedlungsgesellschaft (ASG) saniert werden. Überhaupt stören sich viele Gemeindemitglieder am ihrer Meinung nach undurchsichtigen Entscheidungsverfahren zum Neubau und undemokratischen Verhalten seitens der Kirchoberen. Ihnen geht es wie Keuler ums Prinzip: »Die Kirche ist nicht der Wertschöpfungskette, sondern ihrer Gemeinde verpflichtet«. Und die werde seit Jahren immer mehr vernachlässigt. Pfarrer Mathias Bonhoeffer sieht das anders: »Eine Sanierung kann sich die Kirchengemeinde nicht leisten. Ebenso wenig wie Flächen brachliegen zu lassen.« Außerdem sei bei drei Versammlungen über das Projekt informiert worden.
Keuler hofft nun, dass bei einer Informationsveranstaltung Ende September viele Gemeindemitglieder Einspruch erheben. Doch auch wenn die Baugenehmigung noch nicht erteilt wurde, ist laut Bonhoeffer »alles in trockenen Tüchern.« (vml)

So 28.9., Informationsveranstaltung zu den Neubauplänen, Christus­kirche, Werderstr., 12 Uhr. Weitere Infos auf www.kirche-koeln.de und www.rettetdiechristuskirche.de