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Ohne Barrieren

»Kunst und Kultur ist für alle da«, sagt Marita Reinecke. Sie hat als Kölner Behindertenbeauftragte zusammen mit dem Museumsdienst der Stadt die gleichnamige Aktionswoche organisiert. 1992 wurde der 3. Dezember zum Tag der Menschen mit Behinderung erklärt. Seitdem finden rund um dieses Datum weltweit Veranstaltungen statt. Seit 2003 macht auch Köln mit, dieses Jahr vom 1. bis 7. Dezember.

Hieß es im Vorjahr »Wohnen ohne Barriere«, geht es diesmal um Barrierefreiheit in öffentlichen Räumen. Und das bedeutet mehr als bloß Rampen für Rollstuhlfahrer. Auch Menschen mit Handicaps wie Blindheit oder Taubheit sind oft von Kunst und Kultur ausgeschlossen. Daher gestalten nun Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung gemeinsam ein breites Kulturangebot.

Kunst zum Anfassen

»Dass das Projekt nachhaltig ist und es mehr Barrierefreiheit gibt, ohne Menschen mit Behinderung in Sonderrollen zu drängen«, wünscht sich Reinecke und betont, dass eine Veranstaltung die eigentlich für Blinde gemacht ist, auch eine Attraktivität für Sehende sein kann. Das zeigt etwa die Ausstellung »Lichtpause – fühlen, um zu begreifen« im Bezirksrathaus Mülheim (2.12.,19 Uhr). Hier darf man, was im Museen sonst verboten ist: Anfassen ist erlaubt, ja, sogar erwünscht. Insgesamt werden bei der integrativen Woche 43 Projekte vorgestellt, die von Theater und Choreografien bis hin zu Mitmach-Werkstätten und Kunstausstellungen reichen.

Info
1.-7.12., »Kunst und Kultur für alle«, Aktionswoche zum
Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung.
Das Programm gibt es auf www.stadt-koeln.de/kultur-fuer-alle