Internationaler »First Kiss!«
»First Kiss!« lautet das Motto der diesjährigen Ausgabe der Gastspielreihe »Globalize:Cologne«. Die vier Mitglieder der Theatergruppen-Plattform Freihandelszone veranstalten sie gemeinsam zwischen Februar und Juni. Anders als bei den (viel größeren) Festivals »Impulse«, der Bestenschau des freien deutschsprachigen Theaters, oder »Echt!«, dem Pendant im freien politischen Theater, gibt es bei Globalize keinen Kurator. Neben der Aufführung der jeweils aktuellen Eigenproduktion lädt jede der vier Gruppen ein meist ausländisches Gastspiel ein.
Regisseur Jörg Fürst und sein a.tonal.theater sorgen mit ihrem Gast Massimo Furlan für den Auftakt. Der Theatermacher aus Lausanne gilt als Bilderjongleur, dessen künstlerischer Ausgangspunkt in der kollektiven wie privaten Erinnerung liegt. Sein Stück »Sono qui per l’amore« ist ein stummes, visuell opulentes Fresko, das laut Jörg Fürst wie eine »Traummaschine Angstbilder vom Ende der Kindheit herstellt«.
Grenzüberschreitungen
Mit Furlan, der regelmäßig in Wien und Avignon gastiert, kommt ein Sahnestück der europäischen Theaterszene nach Köln. Für Fürst formuliert die Reihe Globalize:Cologne damit ihren Anspruch, Grenzen zu überschreiten und ästhetische Spannungsfelder sowie Vernetzungen zu schaffen. Noch deutlicher werde dies bei der Koproduktion von futur3 mit dem ebenfalls aus Lausanne stammenden Théâtre en Flammes und dessen Stück »La première fois« – auch wenn Globalize damit eher an Grenzen stößt als sie zu überwinden. Einerseits, weil der Etat der Reihe mit 120.000 Euro nicht üppig ist, vor allem aber räumlich, weil für die hochgerüsteten Schweizer Produktionen kaum geeignete Spielorte zu finden sind. Ein Problem, mit dem sich auch schon das Festival »Echt!« herumschlagen musste, als es im November in Köln lief.
»Die Präsentation ausländischer Gastspiele gehört aber zum Selbstverständnis einer Metropole«, sagt Jörg Fürst. Da besteht in Köln ein Mangel. Globalize wirkt dem entgegen: Bis Juni präsentieren die anderen Freihandelszone-Mitglieder Stephanie Thiersch/mouvoir und theater51grad.com zwei weitere internationale Gastproduktionen.
Globalize:Cologne 2009
Internationale Gastspielreihe
»Sono qui per l’amore« R: Massimo Furlan, Alte Feuerwache, 26., 27.2., 20 Uhr, 26.2. nach der Vorstellung Eröffnungsparty, King Georg, Sudermannplatz; »Ende und Anfang« von Roland Schimmelpfennig, R: Jörg Fürst,
Alte Feuerwache, 28.2., 1.3., 20 Uhr. Im April folgt »La première fois« von futur3 und Théâtre en Flammes.
Globalize:Cologne 09
26.2., Alte Feuerwache, 20 Uhr
StadtRevue verlost 3x2 Gästelistenplätze
für die Vorstellung am 27.2.
Mail bis Di 10.2., Betreff »Fresken«