Schlimmstmögliche Lösung

Das Aktionsbündnis »Kein Kahlschlag« stemmt sich gegen die Fällung von 150 Bäumen – und streitet mit Politikern und Planern darum, wie die Nord-Süd-Bahn die Rheinuferstraße von der Schönhauser Straße her queren soll. Die Bürgerinitiative Südliche Altstadt, die dem Bündnis angehört, fordert ein fünfjähriges Moratorium, um die Notwendigkeit von Baumaßnahmen anhand der tatsächlichen Verkehrsentwicklung zu überprüfen. Andere Vorschläge sehen vor, die Bahn auf Stelzen oder den Autoverkehr tiefer gelegt durch einen Trog zu führen. Letzteres sieht die Bürgerinitiative Rheinuferstraße als zugleich praktikabelste und baumschonendste Lösung an. »Wir wollen nicht warten, denn der Verkehr wird sich wegen des Rückbaus der Bonner Straße auf die Rheinuferstraße verlagern«, sagt ihr Sprecher Joachim Weber. Die CDU-Fraktion wird Ende Juni im Rat den Bau eines Tunnels fordern. Baudezernent Bernd Streitberger (CDU) stimmt seiner Partei jedoch nicht zu: »Der Tunnel ist die Stadtzerstörung.« Auf dessen Stahlbetonwänden könnten keine Bäume mehr gepflanzt werden.

Streitberger will den sechsspurigen Ausbau und versichert, dass bei möglichst schmalen Fahrstreifen auch wieder Platz für annähernd so viele Bäume wie vorher sei. Das glaubt im Aktionsbündnis niemand. Dort hält man den Vorschlag »für die schlimmstmögliche Lösung«, so Weber. Zuversichtlich stimmt Weber nun aber ein Beschluss der Bezirksvertretung Rodenkirchen, in dem vom Rat weitere Untersuchungen, unter anderem zur Verkehrsentwicklung und Verträglichkeit mit dem Masterplan, gefordert werden.