Unterirdische Lösung

Im Streit darüber, wie die Nord-Süd-Stadtbahn in Zukunft die Rheinuferstraße in der Südstadt kreuzen soll, ist eine Vorentscheidung gefallen. Die SPD-Fraktion im Rat stimmte gemeinsam mit CDU und FDP dafür, einen Tunnel zu planen. Die Sozialdemokraten düpierten damit ihren politischen Partner: Die Grünen hatten sich ebenso wie die Linke strikt gegen einen Ausbau ausgesprochen – egal, ob Tunnel oder sechsspurige Straße.
Der gemeinsame schwarz-rot-gelbe Antrag sieht vor, dass die Verwaltung nun beide Varianten prüft. SPD-Fraktionschef Martin Börschel betonte, dass mit dem Antrag noch keine Entscheidung für den Tunnel gefallen sei. Vielmehr sollten beide Varianten von der Verwaltung geprüft und dann dem Rat zur Entscheidung vorgelegt werden. Dass der Tunnel aber noch zu verhindern sei, glaubt kaum noch jemand im Rat.
Klar ist, dass bei beiden Varianten zwischen 75 und 150 Bäume gefällt werden müssten. Winrich Granitzka von der CDU pries den Tunnel trotzdem als »eine wirklich tolle grüne Variante«,die CDU hofft auf Fördergelder des Landes NRW. Die Grünen dagegen sind stinksauer. Der Südstadt, so die Fraktions-Chefin der Grünen Barbara Moritz, stehe jetzt eine weitere Großbaustelle ins Haus.
Die Kosten für den Tunnel wurden bislang mit 80 bis 100 Millionen Euro veranschlagt – das war auch der SPD bislang zu viel Geld. Jürgen Roters, der gemeinsame OB-Kandidat von SPD und Grünen, hatte indes schon zuvor angedeutet, dass für ihn eine Tunnellösung denkbar sei, wenn die Kosten »deutlich unter 90 Millionen Euro« lägen. Die tatsächlichen Kosten für den Tunnel sollen nach der Sommerpause am 10. September dem Rat vorgelegt werden.