Hausputz an der Uni

Eine große lichtspendende Fensterfront, ein Mix aus Kacheln und Ziegeln, kleine Mosaiksteinchen auf dem Fußboden – das Foyer der humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist ein echter Blickfang. Bis vor kurzem war die 50er-Jahre-Architektur allerdings kaum zu sehen, denn Kaffee- und Cola-Automaten, zu große Pflanzen, hässliche Mülleimer und Infobretter bestimmten das Bild. Damit ist nun zumindest vorerst Schluss: Anfang Juli startete das Projekt »Zurück auf Los«, bei dem die Eingangshalle wieder in ihren Urzustand versetzt wurde.
»Abreißen oder genauer hingucken?« lautete die Frage, die sich Prof. Dr. Heidi Helmhold, Dozentin für Kunst an der humanwissenschaftlichen Fakultät und Silke Kargl, Organisatorin des BildungsRaumProjektes »school is open«, schon vor etwa eineinhalb Jahren in einem Streitgespräch stellten. Man entschied sich fürs Hingucken. Daraus entstand die Idee der Räumungsaktion – für Projektleiterin Helmhold ein sinnvoller Schritt, um das vernachlässigte Foyer überhaupt wahrzunehmen.
»Für die meisten ist die nächste Wiese schöner«, erklärt sie.Studentinnen der Kunstseminare ersetzen nun bis Ende Juli die Infotafeln durch einen »stimmaktiven Informationsdienst«,die Mülleimer durch einen Putzdienst und die Automaten durch eine Milchbar. »Jetzt weiß man, was verschandelt wurde«, staunen auch sie über die Veränderung. Wie die Zukunft des Foyers aussieht ist noch unklar, doch der erste Schritt in Richtung Sanierung ist getan. Abreißen möchte keiner mehr, und auch so zugestellt wie vorher soll es nicht mehr sein.
Im Rahmen des Projekts finden noch bis September Aktionen und Vorträge statt. Auf der Architekturausstellung plan09 sollen dann die Ergebnisse präsentiert werden.
Weitere Infos gibt’s auf www.hf.uni-koeln.de/los