Fairplay im Kunstmarkt: Düsseldorf Cologne Open

Linn Lühn und Thomas Rehbein, die Sprecher der Kölner Galerien, sind gelassen optimistisch. Bei den Kölner Kunsthändlern habe man jetzt eine »bereinigte Situation«. Soll heißen: Wer nach Berlin gehen wollte, ist gegangen oder hat dort, wie die meisten der Big Player, einen zweiten Standort eröffnet. Die anderen bleiben und schauen nach vorn – und sie reaktivieren die Stärken des Rheinlands.

Zu diesen gehört sicherlich die immer wieder ins Feld geführte hiesige Sammlerszene, aber auch der gemeinsame Auftritt und die internationale Perspektive. Gäste aus dem Ausland schätzen die welt­weit einmalige Dichte von Kunstinstitutionen in der Region – kleingeistiges Konkurrenzgehabe zwischen Städten mit dunklem oder hellem Bier interessiert niemanden. Die Art Cologne – gegründet 1967 vom »Ver­ein der progressiven Kunsthändler« – fand in den 70er Jahren abwechselnd in den beiden Kunststädten Köln und Düsseldorf statt; als man sich zuletzt mit zwei konkurrierenden Kunst­messen gegen­seitig das Wasser abgrub, scheiterte dieses Unternehmen wohl nicht zufällig.

Aus dieser Sicht erscheint die neueste Rhein-Connection nur kon­sequent: Diesen Monat lädt man zu den ersten »Düsseldorf Cologne Open«, einem gemeinsamen Saison-Eröffnungs-Wo­chen­ende der achtzig wichtigsten Galerien – Shuttle-Service, ein Samm­­lerfest und eine Online-Medienkooperation mit artnet.de inklusive. Die Kosten teilen sich Galeristen, Sponsoren, das Land NRW und das Kulturamt Düsseldorf – von der Stadt Köln gibt es ein Versprechen für 2010. Wie die Stadt die Arbeit der Galerien grund­­sätzlich unterstützen könn­te? Thomas Rehbeins Antwort kommt flugs: durch ein funktionierendes Kulturmarketing. Das hat gerade auch die Politik angekündigt, wunderbar, wenn dort auch Rehbeins Zusatz ankäme: »Das muss aber mit den Kulturschaffenden gemacht werden, mit den Galeristen, die international tätig sind, und nicht von den Leuten, die nur hier im Kölner Topf wursteln.«

Die aktuelle Potenz der Szene werden die »DC Open« zeigen: Von Karsten Greve, der sein 40-jähriges Jubiläum mit einer Louise-Bourgeois-Ausstellung begeht, über die »Temporary Gallery« bis zum jüngsten Zuwachs (Schmidt Handrup) sind alle dabei.