Traubenreich

50679 Köln, Deutz, Von-Sandt-Platz 12/ Ecke Constantinstr.,

T: 290 40 03,

Ö: 12-14.30 & 18-24, Sa ab 18, R: Sonntag,
www.traubenreich.de

Wer sich in Deutz auf die Suche nach einem Glas besseren Wein macht, ist mitunter lange unterwegs. Der als Boomtown etikettierte Stadtteil (ICE-Bahnhof! Lanxess-Arena! KEC-Fans!) ist gastronomisch sparsam ausgestattet. Umso gespannter nimmt man die erste Weinbar in Augenschein. Im Schatten der Constantinhöfe findet man dieses kleine Lokal mit den großen Fenstern. Man wird freundlich empfangen, kann aber dennoch nicht durchweg zufrieden sein.

Die Weinkarte ist für ein Lokal dieses Namens klein: Keine zehn Offenen haben wir gezählt, Schwerpunkt sind deutsche Anbaugebiete. Die Pfälzer Riesling-Spätlese von Petri ist okay. Auch der Weißburgunder stammt von dort. Er wird für 3,70€/0,1l angeboten, was nicht günstig ist, wenn man bedenkt, dass die Flasche beim Winzer schon für rund 4,50€ zu haben ist. Der Verdejo aus Rueda bestätigt leider, dass spanische Weiße im unteren Preissegment selten taugen: gehaltlos und vollgestopft mit vordergründigen Aromen. Dazu gibt es Flammkuchen ab 6,90€ oder Blattsalate mit ­gratinierter Ziegenkäserolle (9,90€), bei dem die filetierten Orangenscheiben noch am meisten überzeugten.

Atmosphärisch ist dies ein Ort des Innehaltens. Die Gespräche an den Tischen sind leise, die Musik kaum wahrnehmbar (Covern da Beautiful South etwa Roland-Kaiser-Hits?!). Draußen poltern manchmal KEC-Fans vorbei, glotzen ungläubig ins aufgeräumte Ambiente. Von ihnen bleibt man hier zum Glück verschont.