Foto: Manfred Wegener

Mit Schmackes offene Türen einrennen

Das Erfolgsgeheimnis ist der leichte Zugang: »Jeder, der sich gerne unterhält und in die Kneipe geht, ist ein potenzieller Kickerspieler«, sagt Tobias Neuhaus, und knallt die Kugel mit Schmackes ins Tor. Neuhaus kennt sich aus mit Tischfußball – gemeinsam mit Sebastian Züger ist er der Macher hinter Kickerliebe, Kölns einzigem Magazin zum Phänomen Tischfußball.

Die Entstehung ist schnell erzählt: Vor Kickerliebe waren die beiden Journalisten für das Thema Tischfußball beim Freizeit­fußball-Magazin Bolzen zuständig. Als Bolzen eingestellt wurde, beschlossen sie: Dann müssen wir das jetzt eben selber in die Hand nehmen. Vor zwei Jahren starteten sie die Homepage. Die erste Print-Ausgabe erschien im August vergangenen Jahres, im April feierten sie Heft Nummer zwei.

Kickern als Rehabilitationsmaßnahme für Junkies

Die 30.000 Exemplare waren schnell vergriffen, denn das Heft überzeugt: liebevolles Art-Work, schicke Bilder, dazu gut recherchierte Geschichten über Kickern in anderen Ländern oder als Rehabilitationsmaßnahme für Junkies. Da erfährt man auch viel Kurioses: In Indien zum Beispiel ist Tischfußball Schulsport, und in Panama wird statt der hierzulande üblichen 2-5-3-Ausrichtung die offensive 3-3-4 Variante bevorzugt.

Neuhaus und Züger sind auch abseits von Kickerliebe umtriebig. »Wir sind Tischfußball-Lobbyisten. Wir sind an allem interessiert, was das Thema nach vorne bringt«, sagt Züger. Im letzten Jahr haben sie die Kölner Kickerliga mitgegründet. »Und damit offene Türen eingerannt«, so Neuhaus. 16 Teams gibt es mittlerweile in der Kölner Liga. Selbst können sie allerdings gar nicht so gut kickern, wie sie offen zugeben. »Ich bin der absolute Gelegenheitsspieler«, sagt Züger. Aber wenn man so nett darüber schreibt, muss man das wohl auch nicht.