Foto: Manfred Wegener

Haus Ettelt

50969 Köln, Zollstock, Höninger Weg 268,
T: 379 869 71, Ö: 11-23,

www.haus-ettelt.de

Einrichtung und Flair? Herrlich! So sieht ein Kneipenrestaurant im kölschen Himmel aus: rustikal, aber luftig, gemütlich, aber nicht piefig, und: kein Spielautomatengedudel, keine Schlagermusik. Man hört hier stattdessen ein bisschen belanglosen Ambient-Pop, warum auch nicht? Die Bedienung ist auf Zack und einem Schwätzchen nicht abgeneigt (Fußball, Wetter, Zollstock). Das Kölsch ist rasch serviert und prima gezapft. Schmeckt! Auch die einfachen Weine (Chardonnay, Lugana um 4,50 Euro/0,2l) lässt man sich gern an die gescheuerten Tische bringen.

Bei der festen Nahrung gelingt vieles, aber nicht alles: Das Vitello Tonnato (8,90 Euro) kommt ohne Kapern und mit lascher Creme. Ähnlich mau ist das Roastbeef (10,90 Euro), bei dem auch die Bratkartoffeln schwächeln. Aber: Die Kalbsleber Berliner Art zum gleichen Preis ist hervorragend! Das Kartoffelpüree dazu schön grob gestampft und mit genug Butter. Die Speisekarte ist abwechslungsreich, sogar ein wenig ambitioniert, aber es gibt eben kein modisches Blendwerk! Stattdessen: Makrelen mit Gemüserisotto, Entenbrust mit Feigen-Ingwersauce oder Rinderfilet (Hauptgerichte 12-17 Euro).

Zur WM herrscht natürlich Trubel. Doch während vor der Tür Ohs! und Ahs! und Prosts! vor der Leinwand erschallen und an der urigen Theke die Kölsch-Schlagzahl weltmeisterlich nach oben geht, hat man den hinteren Saal – ganz unkölsch – zur fußballfreien Zone erklärt.