Foto: Manfred Wegener

Pier One

50676 Köln, Südstadt


Holzmarkt 2 a


T: 272 209 60


Ö: 11.30-24, Sa/So ab 10, Kü bis 23


www.pier-one.eu

Es hat gedauert, doch mittlerweile gibt es im Rheinauhafen gastronomisch ein vielfältiges Programm mit Außengastronomien, schneller Küche und Restaurants mit Anspruch. Letzterem ist diese Neueröffnung zuzurechnen. Das Ambiente ist städtisch, vor allem auf der Terrasse am Hafen. Drinnen begegnen sich der industrielle Chic von Sichtbeton und unkaschierten Lüftungsrohren einerseits und vornehme Brauhaus-Möblierung andererseits. Gegenüber der rustikalen Theke gibt es gescheuerte Holztische, zum Essen sitzt man jedoch an dunklen Tischen mit Blümchen und Teelichtern. Eine »Zigarrenlounge« gibt es auch. (Bitte Tür schließen, danke).

Als Vorspeise ist die Variation vom Yellow-Fin-Thunfisch (Carpaccio und Tartar, 16 €) sehr gelungen! Auch die Spaghetti Vongole (15,50 €) sind zwar teuer, aber lecker. Völlig unverständlich dann die teilweise desaströsen Hauptgänge (19-28 €): Beim Wiener Schnitzel (immerhin 21 €) pappt die Panade am Fleisch, und die Bratkartoffeln sind labberig. Das an sich gute Stück St. Pierre liegt auf einem Reisnudelrisotto, dem der Koch mit handelsüblichem grünen Pesto (annonciert als Gremolata) gehörig den Garaus gemacht hat. Wer will dafür 25 Euro zahlen? Vieles scheitert hier am eigenen Anspruch. Dass man den Gästen bei dem hohen Preisniveau noch nicht mal Stoffservietten gönnt, verdeutlicht die konzeptuelle Konfusion hier. Immerhin: Die Weine sind prima! Und der zahlreich vertretenen, rundum freundlichen Servicebrigade kann man wirklich nicht böse sein.