Zum Goldenen Schuss

50672 Köln, Belgisches Viertel

Antwerpener Str. 38

Tel. kein Anschluss

Ö: 20-1, Fr/Sa bis 2

Nein, weder auf den letzten Ritt des Junkies noch auf das lustige TV-Ratespiel mit Lou van Burg (1917-1986) bezieht sich der Name. Es geht um König Fußball, der hier schon während der WM regierte (Übertragungen auf bis zu zwei Leinwänden). Auch sonst wird ein simples Konzept umgesetzt: große Theke, Retrotapete, Polstermöbel und neckische Sitzwürfel. Alles wurde so platziert, dass auch an den gut besuchten Wochenenden noch Stehplätze vorhanden sind. Dem Vernehmen sind die Macher der Partyreihe »Crème Flash« (Papierfabrik, Werkstatt, Sensor Club) hier gastronomisch am Werk. Die ein oder andere lokale DJ-Halbprominenz haben wir schon am Tresen (Kölsch 1,50 €) oder hinter den Plattenspielern gesehen.

Soul, HipHop und ein bisschen Big Beat waren in den ersten Wochen nach Eröffnung die dominierenden Musikfarben. Da macht man als Wirt beim Grundstudium-Publikum nichts falsch, die Gäste sind augenscheinlich höchst zufrieden.
Falls jetzt noch ein paar warme Herbstabende kommen, wird man wohl die großen Fenster öffnen. Dann sitzt die Kundschaft, trotz vergleichsweise ruhiger Lage am kleinen Kreisverkehr, mittendrin im Geschehen, lässt sich bei Bedarf auch Pils oder das gute Augustiner schmecken.

Offene Weine (3,60 €/0,2l) gehören nicht zu den Stärken im Sortiment, die Longdrinks sind vor allem funktionstüchtig. Der Laden ist etwas gesichtslos, aber gemütlich. Die Atmosphäre ist ungezwungen, der Service eher freundlich als routiniert. Unterm Strich ist all das um Längen besser als die Nudelschnellversorger, die hier zuletzt ansässig waren.