In den ehemaligen Räumen eines Bio-Friseurs hat Kölns erste Müsli-Bar aufgemacht. Trotzdem haben wir kein einziges Haar in der Suppe, pardon, Milch gefunden.
Wie an den Fruchtgummi-Schubladen im Kiosk um die Ecke stellt man sich sein Müsli am Büfett zusammen. Von Unverzichtbarem wie Haferflocken und Sonnenblumenkernen über Trockenobst (aber auch mit Schokolade überzogenes Obst, etwa leckere Cranberries im weißen Schokomantel) bis zu Kindheits-Klassikern wie Fruit-Loops und Zimtkissen – man zahlt jeweils 1,95 Euro für 100 Gramm, Milch dazu umsonst. Für 50 Cent mehr gibt’s die Müsli-Mische auch mit Sojamilch, Joghurt oder laktosefreier Milch. Für nicht allzu viel Geld kommt so eine gute Portion zusammen.
Als Alternativen für Müsli-Muffel gibt es selbst gebackenen Kuchen (1,50 Euro) oder Schnittchen (2 Euro). Der Milchkaffee (2,50 Euro) dazu ist sehr ordentlich, und wer schon genug schwarzes Gold in sich reingekippt hat, kann auf Afri-Cola oder Bionade umsteigen.

Stilistisch gibt’s keine Überraschungen. Wachte man hier nach längerer Bewusstlosigkeit auf, wüsste man trotzdem sofort: Belgisches Viertel. Trödelmarkt-Schick mit Vintage-Note, Pop-Ikonen an den Wänden – statt Müsli könnten hier auch Designartikel, Schmuck oder anderer Nippes verkauft werden. Passt aber, denn hinsichtlich der Klientel dürfte es die eine oder andere Überschneidung geben.