Foto: Manfred Wegener

Nachlass in der Grube

»Architektur wird meist auf den Wirtschaftsseiten der Zeitung verhandelt«, sagt Jörg Beste. »Und im Kulturentwicklungsplan der Stadt Köln kommt Architektur noch nicht mal vor«. Der Geschäftsführer des Architektur Forum Rheinland (AFR) hofft, dass die neue Vortrags- und Diskussionsreihe des Vereins daran etwas ändert.

Neue Blicke auf aktuelle Debatten

In diesem Jahr geht es um »Baukunst in Archiven – Gedächtnis der Generationen aus Papier und Bytes«. Ein Aspekt ist die elektronische Sicherung von Entwürfen und Modellen. »Mit dem Stadtarchiv sind auch rund siebzig Planungsnachlässe, eine der größten Sammlungen bundesweit, in die Grube gefallen«, sagt Beste. Bei der Archivierung von Baukultur müsse es aber eben nicht nur um die Aufbewahrung gehen, sondern auch um eine gute Präsentation. Dann, so Beste, könnten neue Blicke auf aktuelle Debatten über Stadtplanung und Architektur eröffnet werden.

Planungen sollen kritisch begleitet werden

Da trifft es sich, dass Mitte dieses Jahres die Wettbewerbsergebnisse für den Neubau des Historischen Archivs der Stadt vorliegen. Der AFR möchte die Planungen »kritisch begleiten«. Jetzt bestehe die Möglichkeit, vieles besser zu machen, sagt Beste. Natürlich auch für die Baukultur. »Aber viele Architekten wissen heute gar nicht, wohin sie ihre Entwürfe in Köln geben können. Mit etwas Glück landen sie dann noch in Berlin, München oder Frankfurt – oder einfach auf dem Müll.«


»Baukunst in Archiven – Gedächtnis der Generationen aus Papier und Bytes«, Vortrags- und Diskussionsreihe des AFR, Haus der Architektur, Josef-Haubrich-Hof 2. Alle Termine auf www.hda-koeln.de/afr