Unausweichlich: Mandla Reuters Gehweg-Baum im runderneuerten Skulpturenpark, Foto: Manfred Wegener

KölnSkulptur 6

Unruhig geht es derzeit zu im sonst eher besinnlichen Park für zeitgenössische Skulptur. Ein Bag­ger beseitigt das Geröll, das einmal der Pavillon der 25.000 Quadratmeter großen Grünanlage war, ein Kran versetzt Skulpturen, die hier seit vielen Jahren verankert waren. Doch Friedrich Meschede, Kurator der 6. Neuinstallation, verspricht völlig neue Sichtweisen auf das Dreieck zwischen Zoobrücke, Konrad-Adenauer-Ufer und Riehler Straße.

 

Mit der Neudefinition des 1997 durch das Sammlerehepaar Stoffel gegründeten Kunstgartens hat Meschede sich viel vorgenommen: International geschätzt als Ort der künstlerischen Auseinandersetzung und des direkten Erlebens von Skulptur, vereint die Sammlung zahlreiche Werke bedeutender Künstler unserer Zeit. Wie will der künftige Direktor der Kunsthalle Bielefeld das toppen? Die Zeit sei gekommen, Struk­tur in die Sammlung zu bringen, findet Meschede: Standen die meisten Werke bisher eher losgelöst voneinander im Grünen, so soll es jetzt konzentrierte Dialoge geben.

 

Den Auftakt macht Florian Slotawas Arbeit, der alte Wahrzeichen wie die Orgelpfeifen nach Größe ordnet: Einige markante Formen wie die Arbeiten von Joel Shapiro, Martin Willing und Günther Förg stehen schon in der »Kölner Reihe«, folgen werden Mark di Suvero, Tobias Rehberger, Anish Kapoor und James Lee Byars. Bei den Neuerwerbungen sollen intensive Bezüge zur Natur dem Park zu neuer Einheit verhelfen. Mandla Reuter setzt uns die Natur direkt vor die Nase, indem er einen Baum mitten auf den Gehweg pflanzt. Ein Hügel musste hingegen weichen, um die neuen, zumeist eigens für den Park entstandenen Werke von Katinka Bock, Martin Boyce, Jimmie Durham, Sofia Hultén, Hubert Kiecol u.a. mit neuen Sichtachsen in Szene zu setzen.

 

Ganz im Zeichen der neuen Harmonie auch der Gartenpavillon des japanischen Architekten Sou Fujimoto: Bekannt für seine fließenden Übergänge zwischen Innen und Außen und überraschende Möglichkeiten der Interaktion mit Architektur, ist Fujimoto ein wahrer Glücksgriff. Ein neues Zentrum für den Park – und garantiert ein neues Ausflugsziel.