Gute Laune war gestern – Die Nutzer des Nippesbad müssen bald woanders planschen<br>Foto: Hagmann

Schwimmer saufen ab

Nippesbad

Mit mehr als zwei Dutzend Schulklassen, der DLRG, Sportvereinen und anderen Gruppen ist das Nippeser Hallenbad ausgelastet. Trotzdem droht dem Bad an der Friedrich-Karl-Straße die Schließung. Denn um die von den Stadtwerken Köln gesetzten 18,5 Millionen Euro Jahresdefizit nicht zu überschreiten, sei ein gemeinsamer Betrieb des sanierungsbedürftigen Nippesbads und des neuen, hoch modernen Lentparks an der Zoobrücke, der im Herbst eröffnet, nicht möglich. Das teilte KölnBäder-Geschäftsführer Gerhard Reinke Ende Juli bei einer Informationsveranstaltung mit. Trotz der sehr guten Zahlen der Stadtwerke, zu deren Konzern die Kölnbäder GmbH gehört. Die Stadtwerke erwirtschafteten letztes Jahr einen Gewinn von 88 Millionen Euro. 2,19 Millionen Badegäste bescherten den KölnBädern das beste Umsatzergebnis der Unternehmensgeschichte.

 

Die Besucher des Nippesbads sollen künftig auf den Lentpark ausweichen. Doch selbst wenn Schuldezernentin Agnes Klein (SPD) tatsächlich einen Bustransport für die Schulen einrichtete, gäbe es Probleme, denn die Anreise ginge auf Kosten der Unterrichtszeit. Außerdem gibt es im neuen Lentpark kein Drei-Meter-Brett und ausreichend tiefe Becken, damit Kinder Schwimm-abzeichen absolvieren können, was jedoch Teil des Lehrplans ist. Der DLRG klagt zudem, dass er dort keine Rettungsschwimmer ausbilden könne.

 

Für den 17. September ruft daher die Initiati-ve »Bäder für Alle« zu einer Demo auf. »Der normale Schwimmer kommt in den Plänen der KölnBäder GmbH immer weniger vor«, sagt Sprecherin Helga Kollenbroich. Die GmbH setze verstärkt auf kommerzielle Spaß-bäder. »Schwimmbäder sind aber nicht dazu da, Gewinn abzuwerfen - sie erfüllen einen Versorgungsauftrag!«