Cinecologne 2011

Man rückt wieder etwas auseinander unter dem gemeinsamen Dach. Letztes Jahr fanden die Kölner Filmfestivals »Cinepänz«, »Exposed«, »Soundtrack Cologne« und »Unlimited« erstmals in der letzten Novemberwoche unter dem gemeinsamen Nenner Cinecologne statt. Dieses Jahr dehnt sich die Festivalzeit auf den gesamten Monat aus.

 

Eine gemeinsame Spielwoche zu finden, erwies sich als unmöglich, da die Terminierung jedes einzelnen Events von unterschiedlichen Faktoren abhängt. Das Festival für Debütfilme Exposed hätte es sich mit der Film- und Medienstiftung NRW verscherzt, liefe es parallel mit dem Filmfests Lünen (10.-13.11.). Das Filmmusik- und Musikfilmfestival Soundtrack Cologne muss unter anderem auf den Terminkalender des WDR-Rundfunkorchesters Rücksicht nehmen und das Kinderfilmfest Cinepänz darf den Herbstferien nicht in die Quere kommen.

 

Die Entzerrung wird von den Festivalleitern nicht als Nachteil gesehen, da man sich weniger Konkurrenz um die wenigen Kölner Leinwände macht und nicht alle Festivals durch die gleichzeitige Terminierung im letzten Jahr Zuschauer hinzugewinnen konnten. Dieses Jahr profitieren alle von den – durch die Stadt Köln finanzierten – gemeinsamen Werbeanstrengungen, ohne dass das Kölner Publikum mit vier parallelen Festivals überfordert wird.

 

Von Anfang an war es wenig realistisch, durch die Konzentration auf eine Spielwoche auch Gäs­te von außerhalb in größerer Anzahl anzulocken. Dafür sind die jeweiligen Zielgruppen zu unterschiedlich und die Veranstaltung auch in der Bündelung zu klein. Natürlich werden wie schon im letzten Jahr einzelne Program­me gemeinsam veranstal­tet – so präsentiert etwa das Europäische Kurzfilmfestival Unlimited bei Cinepänz drei Programme mit Kinderfilmen.

 

Die Kleinstaaterei der Kölner Festivalszene mit all ihren Gräben und Verwerfungen ist durch Ci­ne­cologne zumindest teilweise eingehegt worden, jetzt müssen nur noch die Kinogänger das Konzept annehmen.