Warten auf den Investor – der Hochbunker an der Körnerstraße soll verkauft werden, Foto: Manfred Wegener

Raus aus dem Bunker!

In Ehrenfeld läuft momentan die Bürgerbeteiligung zum Helios-Quartier. Dort, an der Ecke Venloer Straße und Innere Kanalstraße, war ursprünglich eine große Shopping-Mall geplant. Eine Bürgerinitiative will diesen Klotz verhindern. Einen anderen Klotz indes wollen die Bürger behalten: den Hochbunker an der Körnerstraße. Jener Straße, wo sich die Ehrenfelder Kreativwirtschaft in kleinen Läden angesiedelt hat und wo zugleich die Keimzelle der Bürgerinitiative BI Helios und der Wählergruppe Deine Freunde liegt. Künstler und Kreative sind es denn auch, die den Hochbunker behalten wollen.

 


Es gehe aber nicht ausschließlich um den Erhalt für die Künstler, sagt Sprecher Roland Neuburg. Das naturgemäß unansehnliche Gebäude ist symbolisch aufgeladen: Nebenan brannten die Nazis im November 1938 die Ehrenfelder Synagoge nieder; auch im Gedenken daran finden im Hochbunker Veranstaltungen statt.

 


Damit soll es nun vorbei sein. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, dem Bundesfinanzministerium unterstellt und Besitzer des Bunkers, will das Gebäude an einen Investor verkaufen und hob die Nutzungsrechte für Köln zum Jahresbeginn auf.

 

Bezirksbürgermeister Josef Wirges (SPD) kämpft nun mit der gesamten Bezirksvertretung für den Erhalt. Doch die Chancen stehen schlecht. Der Bund darf der Stadt keine vergünstigte Anmietung ermöglichen und eine zusätzliche Belastung des städtischen Haushalts sei nicht vertretbar, heißt es bei den politischen Parteien.

 


Im besten Fall, hört man aus der Bezirksvertretung, werde der Investor im Dachgeschoss Wohnungen errichten, das könnte sich aufgrund der attraktiven Lage rentieren. Und dann sei vielleicht doch wieder eine kulturelle Nutzung im übrigen Gebäude möglich. Denn der Lärmschutz stellt kein Problem: Die Mauern sind bis zu 140 Zentimeter dick.