1,5 Millionen gegen Schüttelfrost – die Orangerie, Foto: Manfred Wegener

Asthmatische Heizung

Wer Tanz sehen will, muss leidensfähig sein. Vor allem, wenn er die Orangerie im Volksgarten besucht. Die Heizung dort ist derart asthmatisch, dass im Winter ohne vorwärmende Gasöfen und Decken für die Zuschauer nichts geht. Fühlt sich trotzdem an wie Winter ’46.

 

Im Mai vergangenen Jahres (als das Zittern auf der Bühne dann wieder nur gespielt war) hat der Rat die Verwaltung mit  einer Berechnung der Sanierungskosten beauftragt. Ergebnis: 470.000 Euro kosten die Denkmalschutzmaßnahmen für das Pulvermagazin der früheren preußischen Festungsanlage, weitere 910.000 Euro die Ertüchtigung als Spielstätte für Theater. Die Kalkulation hat die Verwaltung von Orangerie e.V., dem derzeitigen Nutzer, übernommen. Der Verein hatte die Kosten für einen Umbau berechnen lassen, weil er auf Städtebaufördermittel des Landes NRW hoffte. Das Kulturamt verzichtete allerdings wegen der hohen Folgekosten auf einen Antrag: Die Stadt hätte neben einem hohen Eigenanteil die Unterstützung für den Trägerverein über Jahre erheblich erhöhen müssen.

 

Sicher ist: Die Orangerie muss dringend saniert werden. Das ist nachhaltig allerdings nur möglich, so die Verwaltung im Kulturausschuss, »wenn eine kontinuierliche Nutzung des Objekts sichergestellt ist«. Und da das Gebäude als Aufführungsort für den Tanz wichtig ist, müssen jetzt subito 1,5 Millionen Euro her.