Laptop-Uni

An der Kölner Uni können die Studierenden per Funkverbindung ins Uni- und ins Internet - kostenlos

Die Vorstellung vom dauervernetzten Studenten erscheint den meisten Menschen heute noch als bildungspolitische Vision. Dabei ist das technische Rüstzeug schon vorhanden - auch an der Kölner Universität. Seit August 2001 besteht die Möglichkeit, drahtlos an der Uni zu surfen. Notebookbesitzer können unabhängig von lästigen Kabeln und überfüllten PC-Pools via Funkverbindung in lokalen Netzwerken der Universität und im Internet arbeiten.
Rund um den Albertus-Magnus Platz wurden sogenannte Access Points installiert, zigarrenschachtelgroße Kästchen mit zwei Funkantennen. Über diese werden Studierende derzeit fast im gesamten Bereich des Campus mit der nötigen Funkverbindung versorgt.
Neben dem universitätsüblichen SMail-Account, dem Zugangscode, braucht man für seinen Laptop nur noch eine vom Rechenzentrum registrierte WLAN(Wireless Local Area Network)-Karte und schon kann auf Unikosten gesurft werden. Da sich der Kauf einer solchen Karte, für momentan rund 350 Mark, erst noch als lohnenswert für das Studentenportemonnaie erweisen muss, bietet das Rechenzentrum auf der Berrenrather Straße eine Ausleihmöglichkeit an. Anfang Dezember erst wurden 50 weitere Karten angeschafft, um das Kontingent zu erhöhen.
Für Klaus Peschlow vom Rechenzentrum liegen die Vorteile des Funknetzwerks klar auf der Hand: >Am eigenen Notebook habe ich meine Daten und Programme, im Pool ist das alles nicht da und man muss die Daten übertragen, was oft zu Schwierigkeiten führen kann.< Bei größeren Tagungen sei es in der Vergangenheit zudem oft nötig gewesen, Extra-Pools einzurichten, was nun ebenso überflüssig wird wie die komplizierte Vernetzung von Hörsälen.
Die bisherige Nutzung des Funknetzwerks ist noch recht bescheiden, was nicht weiter verwundert. Schließlich befindet man sich noch in der Erprobungsphase und ist noch nicht intensiv um Öffentlichkeit bemüht. Immerhin liegt die Zahl der momentanen Logins aber schon bei 20 bis 30 pro Tag. Langfristig soll das Angebot erheblich erweitert werden. >Insgesamt wird die mobile Versorgung eine immer größere Rolle spielen<, erklärt Peschlow. An anderen Unis, wie in Göttingen und Münster, ist man schon weiter, in Bonn laufen gerade die Planungen. Werden wir Zeuge der schleichenden Entwicklung Richtung virtuelle Uni? >Computer gehören heute zur Grundausrüstung und das mobile Computing ist eine logische Weiterentwicklung. Auch das wird bald Standardausrüstung sein<, mutmaßt Peschlow.
Um eindeutige Zuordnung mehrerer WLANs in Überschneidungsbereichen zu gewährleisten, haben alle Netze einen identifizierenden Namen. Das Kölner Netz heißt Tsunami (wie die durch Seebeben ausgelösten Flutwellen) - möglicherweise ein Omen für die Dimensionen der zu erwartenden Ausbreitung der Funknetze.

Infos:
Benutzerbüro des ZAIK/RRZK,
Berrenrather Str. 136, Tel. 470 40 53
Robert-Koch-Str. 10, Tel. 470 70 00