Fantasy Filmfest Nights

Das passt: Ein Genrefilmfestival wird zum Franchise und schafft sich sein Spin-Off – ganz so wie es bei erfolgreichen Horror-, Action- und Fantasyfilmen passiert. Die frühlingsfrischen Fantasy Filmfest Nights sind ein Ableger des beliebten hochsommerlichen Hauptereignisses. Und man muss sagen: Die wahren Perlen landen gerne mal auf dem Anheizer-Wochenende. Dieses Jahr: das spanische Doppelpack »[REC]3: Genesis« von Paco Plaza und »Sleep Tight« von Jaume Balagueró.

 

Das »[REC]«-Gespann Balagueró/Plaza geht nach dem zweiten Teil nun getrennte Wege. Um die Sache auch für sie selbst noch mal etwas interessanter zu machen, haben sie jetzt unabhängig voneinander inhaltlich koordinierte Episoden gedreht. Da muss man auch erst mal drauf kommen.

 

Plaza hat den Handlungsort verlegt: »[REC]3: Genesis« spielt in einem anderen Stadtteil Barcelonas, auf einer Hochzeitsfeier, anfangs noch bei Tag. Ein Verwandter der Braut wird von einem tot wirkenden Hund gebissen, bald beginnt er, merkwürdige Veränderungen an seinem Körper und in seinem Verhalten festzustellen.

 

Das kennt man natürlich alles. Doch die übliche Seuchen-Horror-Zombie-Show wird von Plaza mit so viel feister Freude am Genrespektakel präsentiert, dass man gerne dabei bleibt.

 

Balagueró ist für »Sleep ­Tight« beim Mehrfamilienhaus-Topos von »[REC]« geblieben, interessiert sich diesmal aber nicht für Zombies, sondern eine ganz andere Art von Horror: den des Hausmeister-Staats.

 

Sein Katsch­marek heißt César (ge­spielt von Luis Tosar) und ist, sagen wir mal, »intimsphärenindifferent«. Einen Generalschlüssel hätte man ihm nie anvertrauen dürfen. Nie. Aber die Spanier wissen es aus ihrer Geschichte und erleben es auch gerade wieder: Sie haben offenbar ein Talent dafür, den falschen Leuten die Hausaufsicht zu überantworten.