Decksteiner Weiher — nicht im Bild: das Rauschen der Autobahn, Foto: Manfred Wegener

Nicht nur sonntags

Bürgerbeteiligung! Grünflächen! Zwei Themen, die zurzeit in Köln heftig diskutiert werden. Bei der Debatte um den Äußeren Grüngürtel kommen sie zusammen. Im vergangenen Jahr hatte die Kölner Grünstiftung Geld gesammelt, um ein Entwicklungskonzept für den Äußeren Grüngürtel zu entwerfen. Stiftungsgründer ist unter anderem Paul Bauwens-Adenauer.

 

Der Bauunternehmer, dessen Ruf nach zweifelhaften Grundstücksgeschäften in Bayenthal und Plänen für eine Shopping Mall auf dem Helios-Gelände arg gelitten hat, will das Werk seines Großvaters fortführen: Der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer hatte in den 20er Jahren mit dem Stadtplaner Fritz Schumacher den Äußeren Grüngürtel entworfen. Seit 2006 vermittelt die Stiftung nun zwischen Stadt und Sponsoren, um den Grüngürtel wieder zum »großen Garten für die ganze Familie« zu machen.

 

Das Frankfurter Stadtplanungsbüro Albert Speer sowie die Werkgemeinschaft Freiraum, ein Landschaftsarchitekturbüro aus Nürnberg, haben Planung und Bürgerbeteiligung durchgeführt. Anfang März wurden Zwischenergebnisse vorgestellt und mit den Bürgern diskutiert. Das endgültige Konzept »Grüngürtel Impuls 2012« wird im Mai vorgestellt. Der Rat der Stadt hatte bereits im Juli 2011 signalisiert, den Entwurf anzunehmen.

 

Gerd Aufmkolk von der Werkgemeinschaft Freiraum sieht den Grüngürtel, durch den ein Rundweg um Köln herum führen soll, »nicht nur als Sonntags- und Freizeitweg, sondern als eine Möglichkeit moderner Mobilität für Fußgänger und Fahrradfahrer«.

 

Ziel sei vor allem, den Äußeren Grüngürtel wieder zu einer zusammenhängenden Fläche zu machen. Dafür müssen Autobahnen und Straßenbahnschienen überquert und Flächen umgenutzt werden. Auch der Rhein soll einbezogen werden: Zwischen Niehl und Stammheim könnte es eine Fähre geben, um den links- und rechtsrheinischen Grüngürtel zu verbinden.