Stullen für Pullen: Neue Pfandrechenarten in der Abfallwirtschaft, Bild: mg-graphicanddesign.com

Nie mehr Wühlen für 8 Cent

Manche Menschen werfen das Geld nur so zum Fenster heraus, andere kloppen es gleich in die Tonne: Mal sind es acht Cent, mal 15, häufig sogar 25 Cent — Pfandflaschen, die statt im Rückgabe-automaten im Mülleimer laden. Damit Pfandsammler dort nicht mehr wühlen müssen, gibt es seit Ende letzten Jahres die bundesweite Kampagne »Pfand gehört daneben«.

 

Mit prominenten Unterstützern wie Sarah Kuttner oder den Beatsteaks wirbt sie dafür, die Flaschen nicht im, sondern neben dem Mülleimer zu platzieren. Die Aktion »Pfandgeben.de« geht noch einen Schritt weiter: Über die Homepage kann man Kontakt zu Pfandsammlern aufnehmen, die Flaschen direkt zu Hause abholen. Auch Kölner Sammler sind dort registriert.

 

Die Abholer können damit gleichzeitig das Bußgeld vermeiden, das in vielen Städten für die Entnahme von Flaschen aus Mülltonnen erhoben wird. Auch in Köln gab es 2005 mit dem »Tonnen-Paragrafen« Bestrebungen, Pfandsammler zur Kasse zu bitten: Zehn Euro wären dann für das Flaschensammeln fällig geworden. Doch die Initiative »Aktion Hammelschreck« stellte sich quer — mit Erfolg.

 

Und es tut sich noch mehr: Der Designstudent Paul Ketz hat soeben einen Pfandring entwickelt. In knalligem Müllmannorange wird er um die Abfalleimer herum befestigt und bietet Halterungen für leere Flaschen. Die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) scheinen sich für das Projekt zu interessieren, es könnte in Köln also demnächst »Ring frei für den Pfandring« heißen. Bei der Semesterabschlusspräsentation der ecosign am 1. März erfahren wir mehr.