StadtRevue liest: Anonym, »Wenn die Toten erwachen.«

Die Riots in England 2011« (Laika Verlag, 14,90?€)

 

Die Aufstände, die im August 2011 in den englischen Vorstädten und Armutsquartieren ausbrachen, waren verwirrend. Keine freundliche Rebellion der verlorenen Mittelstandskids (Occupy), kein Auftakt zu einem politischen Umwälzungsprozess (Arabellion), sondern — ein Totentanz. So jedenfalls schätzt das anonyme Herausgeberkollektiv diese grimmig-entfesselten, gegenüber der Politik ostentativ stumm gebliebenen Riots ein.

 

»Wenn die Toten erwachen« versammelt wertvolles Material, vornehmlich aus der britischen Anarcho-Szene. Die Radikalität der Aufstände wird herausgearbeitet, aber auch ihr trostloser Kontext — England als Avantgarde des Neoliberalismus —, der die Aufstände letztlich wieder ans Bestehende fesselt.