StadtRevue liest: Anonym, »Wenn die Toten erwachen.«
Die Aufstände, die im August 2011 in den englischen Vorstädten und Armutsquartieren ausbrachen, waren verwirrend. Keine freundliche Rebellion der verlorenen Mittelstandskids (Occupy), kein Auftakt zu einem politischen Umwälzungsprozess (Arabellion), sondern — ein Totentanz. So jedenfalls schätzt das anonyme Herausgeberkollektiv diese grimmig-entfesselten, gegenüber der Politik ostentativ stumm gebliebenen Riots ein.
»Wenn die Toten erwachen« versammelt wertvolles Material, vornehmlich aus der britischen Anarcho-Szene. Die Radikalität der Aufstände wird herausgearbeitet, aber auch ihr trostloser Kontext — England als Avantgarde des Neoliberalismus —, der die Aufstände letztlich wieder ans Bestehende fesselt.