Daphni Jiaolong

(Jialolong/City Slang) Erscheint am 12.10.

Daphni ist Dan Snaith ist Caribou. Der in London lebende Kanadier und studierte Mathematiker veröffentlichte 2010 mit »Swim« eines der Konsensalben der letzten Jahre. Die mit seinem Bandprojekt Caribou entstandene Platte markierte den bisherigen Höhepunkt in Snaiths Transformation vom 60s-Pop-Psychedeliker zum Tanzmusik-Fanatiker. Seit »Swim« winden sich die Warteschlangen schon mal um ganze Häuserblocks, wenn Clubs ein DJ-Set von Dan Snaith ankündigen. Wer das Glück hat, auch eingelassen zu werden, bekommt zu hören, wie wunderbar Edits von Afrobeat-Stücken, Disco, schräge Techno-Nummern und Weirdo-House ineinander passen. 

 

Das Pseudonym Daphni steht explizit für diese Seite: für Tanzmusik. Snaiths Faszination für die Freiheit im Beat-Raster — prinzi-piell alles zusammenkloppen, solange es Körper in Bewegung zu setzen vermag — bleibt auf »Jiaolong« ständig spürbar. Mitunter ist, wie im Stück »Light«, nur ein bisschen digitale Querflöte plus Oszillator-Blubbern über einem stotternden Groove zu hören oder, wie in »Springs«, Trommelwirbeln und schroffes Gefurze aus dem Modularsynthesizer in Verbindung mit einem kurz geschnittenen Stimm-Sample. Die Tracks bleiben skizzenhaft und offen, es sind schnell hingeworfene, dabei vielseitig anschlussfähige Fetzen Rhythmus und Klang, die geradezu danach verlangen, erst duch die Verbindung mit anderem Stückwerk zu einer größeren Erzählung weitergesponnen zu werden. DJ-Musik eben, die Lust auf mehr macht.