Error Broadcast

2009 gründeten Sven Swift aus Berlin und Filippo »Flip« Aldovini aus Modena mit Error Broadcast ein »Record label for 21st century beat music« — und meinen damit in der Hauptsache Instrumental HipHop. Beide schöpften reichlich aus der mit ihren Netlabels 12rec und Zymogen gesammelten Erfahrung und spielen seither nicht nur in puncto Musik in einer Liga mit dem Flying-Lotus-Label Brainfeeder, sie demonstrieren auch, wie ein Musiklabel heute funktionieren kann.

 

Mit einem Mix aus freien Downloads sowie hochwertigen Digital- und Vinyl-Veröffentlichungen gegen Bezahlung erarbeitete sich das Label im Laufe der letzten Jahre eine stetig wachsende Fangemeinde. Doch lässt sich an dieser Idee festhalten? »Wir versuchen es, wenn es um rein digitale Veröffentlichungen geht. An den Verkäufen über Bandcamp ist zu sehen, dass ein freier Download in räsonabler Qualität wenig Einfluss auf den Absatz hochwertiger Datenformate hat«, sagt Sven. »Für unsere Vinylreleases verzichten wir aus wirtschaftlichen Gründen allerdings auf diese Option«, erklärt Sven weiter. Seit 2011 konzentriert sich das Label verstärkt auf Vinyl. 

 

»Im Juli diesen Jahres haben wir mal wieder ein komplett digitales Release herausgehauen, die ›Cocody‹-EP von H-SIK, die sehr gut gelaufen ist, obwohl wir eine ›Redux‹-Version zum freien Download anbieten«, freut sich Sven. Alles richtig gemacht, sagen wir. Mitglieder der GEMA oder anderer Verwertungsgesellschaften sind die multinationalen Error-Broadcast-Künstler übrigens nicht. 

 

Ausgewählte Tipps von Error Broadcast:
(alle zum freien Download)

 

H-SIK — Cocody EP > 
Westafrikanischer Producer und seine Groovebox drehen durch.

Of Mouse-on-Mars-Mix Fame.

 

V.A. — Bag of Nothingness > 
Allererstes Release, eine Compilation randvoll mit feinstem »Contemporary HipHop«. Muss man haben.

 

Montgomery Clunk — Superbus EP > 
»Zwischen Emo-Dubstep, IDM und ›landscaped‹ electronica« sagt das Playground Magazine. Aha.

 

Woanders im Netz:

 

V.A. — Free!Music!-Sampler2012  >
Schöne Sache, der Free!Music!Sampler, allerdings unmöglich an einem Stück durchzuhören. Der Bogen von AnarchoPunk über Rock und Indie hin zu Elektronik ist da doch ein wenig zu überspannt. 

 

Swearin’ — Swearin’ (bandcamp) > 
Scheppernde Drums, gut angezerrte Gitarren, schrammelige Riffs und alle Songs unter drei Minuten. Dazu eine schmollend angenervte Sängerin, mit der richtigen Dosis Punk-Attitüde in der Stimme. Straight und tight. Dank CC-Lizenz auch als legale kostenlose Downloads im Netz auffindbar, oder bei Bandcamp kaufen.