Foto: Stefan Braunbarth

Reineke Fuchs — »Bei uns gibt’s kein Strobo«

Die Aachener Straße hat seit dem 1. September mit dem Reineke Fuchs einen neuen Club: Dass der mit seinem Vorgänger, dem Lauschgift, nichts mehr gemeinsam hat, ist Like-DJ und Veranstalter David Hasert zu verdanken. Wir haben seine Agenda protokolliert.

Für mich ist mit dem Reineke Fuchs ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen: eine Location, so wie ich sie mir immer gewünscht habe. Die Anlage ist ein Function-One-System, das über Wochen exakt für diesen Club eingestellt wurde. Um das Licht haben sich Freunde von mir gekümmert, die Jungs von Okinawa 69, die haben einen tollen Job gemacht.

 

Ich mag diesen Pseudo-Vintage-Kram nicht. Den großen Schrank hinter der Theke haben wir auf einem Flohmarkt gekauft — das war ein Akt, den hier reinzukriegen! Die Sitzmöbel stammen von einem Freund aus dem Veedel. Außerdem ist es praktisch, dass es Sitzmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zum Dancefloor gibt. Man kann sich auch mal mit einem Drink niederlassen und quatschen, ohne das Partygeschehen komplett zu verpassen.

 

Am Wochenende finden Partys im Bereich elektronischer Tanzmusik statt, aber wir legen großen Wert darauf, dass der Reineke Fuchs kein reiner »Techno-Schuppen« wird. Hier wird man auch Musik hören können, die nicht in den üblichen Four-To-The-Floor-Kontext gehört. Mittwochs werden Konzerte stattfinden — Nachwuchs- aber auch einschlägig bekannte Bands.

 

Die meisten Partys finden in einem Zweimonatsrhythmus statt, außer meiner eigenen Party, der Like, die monatlich stattfindet. Es gibt die Capatazz-Parties aus dem Dunstkreis des Cómeme-Labels, das für einen etwas verspielteren Technosound steht. Die Bonner Party »Lustig Wandern« hat hier ihre Kölner Dependance, mit Bookings von internationalem Format. Auch »Feines Tier«, »Polar«, »Spielraum« und die »Right to Love«-Party werden im Reineke Fuchs gefeiert.

 

Einen guten Club zeichnet aus, dass man sich gleich wohlfühlt, wenn man ihn betritt — oder eigentlich schon davor, an der Tür, Kasse und Garderobe. Wichtig ist auch die Nähe zwischen Dj oder Live-Act und dem Publikum. Die Bühne ist natürlich auch im Reineke Fuchs leicht erhöht — damit auch die Leute, die hinten stehen, sehen, was vorne passiert. Außerdem ist das Licht entscheidend: Es muss zum Tanzen animieren, darf aber nicht zu aufdringlich sein. Bei uns gibt’s kein Strobo.

 

Wenn der Reineke Fuchs ein Drink wäre? Auf gar keinen Fall irgendein neuer Modedrink. Ich persönlich mag klassische, zeitlose Drinks. Ein White Russian!