Cultural Commons Collecting Society (C3S)

Anfang 2013 muss sich die GEMA auf Konkurrenz einstellen. Dann nämlich soll eine Verwertungsgesellschaft für Musiker gegründet werden, die es »Musiker-Innen ermöglicht, ihre unter nicht-kommerziellen Creative-Commons-Lizenzen veröffentlichten Werke außerhalb traditioneller Schemata kommerziell verwerten zu lassen.« So die Ankündigung auf der Website der Cultural Commons Collecting Society (C3S).



Wolfgang Senges, Mitiniator der Initiative, hält eine Alternative zur GEMA für dringend notwendig: »Weil die GEMA nicht alle Urheber vertritt. Längst nicht. Entweder sie arbeiten ohne explizite Lizenzen oder sie arbeiten mit Creative-Commons-Lizenzen. Wir möchten die Lücke schließen. Die Lücke für den Künstler, der seine Lizenzen mit größtmöglicher  Freiheit selber kontrollieren kann. Der die Tracks auswählt, deren Rechte wahrgenommen werden sollen.«



Bei der C3S soll dann all das möglich sein, was viele Musiker bei der GEMA vermissen: Die Verwertung von Creative-Commons-Stücken, die Anmeldung nur einzelner Werke, gleichberechtigtes Stimmrecht für alle Mitglieder, und nicht zuletzt eine 1:1 Abrechnung ohne komplizierte Berechnungsformeln. Die C3S benötigt allerdings  1000 Beitritts-Absichtserklärungen von Musikern, bevor die Gesellschaft gegründet wird. Anschließend wird der Antrag auf Zulassung als Verwertungsgesellschaft beim DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt) eingereicht. Die Prüfung und Zulassung kann bis zu zwei Jahre dauern. Viel Zeit also, sich als Mitglied basisdemokratisch in die Gestaltung der C3S einzubringen. (Info: c-3-s.org)

 

 

Woanders im Netz:

 

cars & trains — We Are All Storms (Bandcamp)

 

Tom Filepps über drei Alben entwickeltes Markenzeichen ist verspielter, melancholischer Elektronik-Folk, gespickt mit allerlei gefundenen Klängen, Glockenspiel, rückwärts abgespielten Gitarren — und auch eine Rap-Einlage fehlt nicht. 

 

Diverse — »Still CCycho After All These Years« — rec72 5th Anniversary Compilation

 

Zum fünften Geburtstag präsentiert das Kölner Netlabel auf dieser Compilation die ganze Bandbreite seines Schaffens. Bitbasic aus London wandelt entspannt auf Squarepusher-Pfaden, Radio Scotvoid aus Boston ist eher im experimentellen Ambientsound unterwegs, Nisei23 produziert elektronische Musik mit akustischen Instrumenten (und ohne Synthesizer) ... und überhaupt zeigt das Label hier eher seine ruhige Seite. Alle Stücke sind bisher unveröffentlicht.