Smartphones ausdrücklich erwünscht

Die Kunsthochschule für Medien lädt zum Rundgang 2013

Mit der Serie »Academy Insight — KHM-Professoren im Portrait« haben wir im vergangenen Jahr Gesichter der Kunsthochschule vorgestellt. Professoren sprachen mit uns über ihre Fachbereiche, die Lehre und die KHM im Besonderen. Dabei wurde deutlich: Lehrende wie Studierende schärfen die Identität der KHM im Experiment mit den Medien — jeder auf unterschiedliche, eigene Weise. Bildende Kunst, Medienkunst, Film, Sound, Performance, Szenografie und allem, was dazwischen liegt: Die Schule mit ihren Spezialisten in all diesen Bereichen hat auch in diesem Jahr wieder über 600 Bewerber aus der ganzen Welt — insbesondere Südkorea, Kolumbien, China und Osteuropa — angelockt.

 

Wir beenden mit diesem letzten Teil die Serie, die bei weitem nicht vollständig war und sein konnte. Nicht zuletzt, weil sich nichts im Stillstand befindet: Dieser Tage berät man abschließend über die Nachfolge des Rektors Klaus Jung. Und im Juli gibt es Gelegenheit einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Studierenden zu bekommen: Am 18. Juli öffnet die Kunsthochschule ihre Tore rund um den Filzengraben zum jährlichen Akademie-Rundgang.

 

Mit 160 Werken (darunter 50 Diplomarbeiten) aus dem Studiengang »Mediale Künste« expandiert die Jahresausstellung nicht nur in das Stapelhaus am Rhein, sondern auch ins Virtuelle. Wie von einer Hochschule zu erwarten, die das Wort »Medien« im Namen trägt, gibt es zum Rundgang erstmals eine digitale Version fürs Smartphone. Professor Mischa Kuball bietet eine Führung für Jugendliche an, bei der Videokameras, ­Fotoapparate und Smartphones nicht eingesammelt werden, ­sondern ausdrücklich erwünscht sind. Im Zentrum steht also das geballte Potenzial der elektronischen Medien.

 

Im physischen Ausstellungsraum darf man sich auf »Der mobile Staat« von Johannes ­Jensen freuen: eine modellhafte Kleinstlandwirtschaft, mit der es sich noch an den abseitigsten Orten der Welt autark leben ließe. Selma Gültoprak zeigt im Garten des Overstolzenhauses »Dear Garage«, eine Arbeit, die mehrfach im Raum Köln zu sehen war. Nicht zuletzt verspricht das sehr umfangreiche Filmprogramm Sehenswertes wie »2000m2 mit Garten« von Tama Tobias Macht. Die israelische Filmemacherin dokumentiert das ungewöhnliche Leben von zwei Frauen inmitten ihrer Stadtvilla und Kunstsammlung in Köln. Insight Cologne, sozusagen.