Varujan Vosganian »Buch des Flüsterns«

Kennen Sie Hartin Fringhian? Misak Torlakian? Onik Tokatlian? Schauen Sie mal bei Wikipedia nach. Wobei man fairerweise sagen muss, dass Sie nicht alle finden werden, denn während einige der Genannten historisch verbürgt sind, sind andere fiktiv. Ausnahmslos kennenlernen kann man sie alle in Varujan Vosganians »Buch des Flüsterns«.  Der armenischstämmige Schriftsteller — nebenher übrigens rumänischer Handelsminister und als solcher nicht eben unumstritten — erzählt die Geschichte seiner Vorfahren, Überlebenden des osmanischen Völkermords. Die Geschichte seiner Familie taugt als eine Geschichte des armenischen Volkes. Von den ersten Massakern in den 1890ern über die verdeckte »Operation Nemesis« in den 1920ern bis zum Mord am Journalisten Hrant Dink 2007. Ein sprachgewaltiges Epos von Werfelschem Ausmaß, eine zärtliche wie grausame Geschichtsstunde. Im vergangenen Jahr erschien das »Buch des Flüsterns« in deutscher Übersetzung. Unbedingte Empfehlung.