Foto: Manfred Wegener

Gib mir Destination

Kulturhauptstadt, wo und was bist Du? Eine Chance, ein Fall »TollCollect«, ein PR-Witz? Beim Gang durch die Stadt kann keiner mehr übersehen, dass Köln Europäische Kulturhauptstadt 2010 werden will. Auf Fahnen, Plakaten, Aufklebern: Domspitzen-flachgelegt-Logo und »Wir leben das.«. In der überregionalen Presse will man das mit dem Gelebten nicht ganz glauben, um den Jahreswechsel hagelte es nochmal große Häme (FAZ, SZ).

Zwei Monate, bevor die Bewerbung am 31.3. beim Land NRW eingereicht wird, weiß der Kölner selber nicht genau, was er da im Ernstfalle leben soll. Über Inhalte und Konzepte hört man wenig, aus den Arbeitskreisen hinter vorgehaltener Hand eher Bedenkliches in Sachen Management, Zusammenarbeit und Kommunikation. Vom Kulturamt erfährt man: Die 11 »Kooperationen« (besetzt mit Fachleuten und städtischen Vertretern) haben ihre Arbeit abgeschlossen, die Ergebnisse werden jetzt von der »Lenkungsgruppe« unter Vorsitz des OB koordiniert, vertreten sind hier Kölner Kulturplayer wie WDR, Messe, Ev./Kath. Kirche, Gewerkschaften, Kunsthochschule für Medien, Stadtsparkasse u.a. Ob Köln sich wie geplant gemeinsam mit Istanbul bewirbt, hängt noch an der Entscheidung Ankaras – »die Zeichen stehen gut«, meint man im Kulturamt.

Kulturhauptstadt
Im Februar wird das Arbeitsergebnis öffentlich: Nach einem Sonderausschuss Kultur/Stadtentwicklung (3.2.) verabschiedet der Rat am 12.2. den Bewerbungstext. Und weil die »Kulturhauptstadt« ein paar Seiten mehr verdient, beschäftigt sich die StadtRevue im März in einer Titelgeschichte mit dem Thema.