Anstößige Steine

»Richard Katzenstein« und »Martha Katzenstein« steht auf den zwei kleinen Stolpersteinen vor einem Haus in der Lindenthaler Raschdorffstraße. Durch diese Erinnerung an das von den Nazis ermordete Ehepaar fühlte sich ein heutiger Bewohner des Hauses in seinem »persönlichen Lebensbereich verletzt«. Die Stolpersteine seien außerdem ein »Vermögensschaden« für sein Haus. Weil die Steine im städtischen Bürgersteig liegen, verklagte er die Stadt beim Amtsgericht Köln.

Nun haben sich der Hausbesitzer, die Stadt und der Künstler Gunter Demnig, der die Stolpersteine verlegt, außergerichtlich geeinigt: Die beiden Steine wurden bereits ein Stück von der Grundstücksgrenze weggerückt und liegen nun am Bordstein. Grundsätzlich will die Stadt aber an der Praxis festhalten, dass Demnig die Steine ohne Erlaubnis von anwohnenden Hausbesitzern verlegen darf.

Rund 1.400 kleine Messingplatten hat Demnig inzwischen in Köln verteilt: In das Metall sind die Namen, Geburts- und Todesdaten von Menschen eingraviert, die von den Nationalsozialisten getötet wurden. Demnig verlegt sie vor den Häusern,
in denen die Menschen früher gelebt haben.