Foto: Manfred Wegener

Öffentliche Dreckschleudern

Die Kölner Region ist ein Industriestandort. Und wer wissen will, wie Betriebe, z.B. einzelne GEW-Werke, Ford, BASF, die Deutsche Shell, Rhone-Poulenc Rorer, aber auch die Rheinisch Bergische Brauerei, das Klima aufheizen oder Wasser und Luft verschmutzen, der kann sich jetzt schnell und kostenlos im Europäischen Schadstoffemissionsregister informieren. Diese Datenbank der Europäischen Kommission gibt im Internet über den Schadstoffausstoß von mehr als 9.000 Betrieben aus Europa – 13 davon in Köln, drei in Leverkusen und vier in Wesseling – Auskunft.

Die Kommission hofft, dass BürgerInnen und Umweltverbände diese Daten nutzen, um die Dreckschleudern unter den Firmen öffentlich anzuprangern und sie so dazu bringen, mehr für den Umweltschutz zu tun. Das Emissionsregister gibt aber bloß erste Einblicke: Es erfasst nur 50 Schadstoffe ab gewissen Grenzwerten und soll lediglich alle drei Jahre aktualisiert werden – die derzeitigen Daten stammen aus dem Jahr 2001. Dennoch kann die Datenbank eine aus Sicht der Umweltverbände längst fällige Abkehr von der bisherigen deutschen Umweltpolitik einleiten, die mehr auf den bevormundenden Staat setzt und viel weniger auf den mündigen Bürger.

Info
Die Datenbank findet sich unter www.eper.cec.eu.int