Streit um Schwarzen Heuchler

Mit der Mottokampagne »Schluss mit den Mogelpackungen« zum Christopher Street Day (CSD) sorgte der Veranstalter Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuSt) für einigen Wirbel im NRW-Sozialministerium. Auslöser war das Motiv »Schwarzer Heuchler – Diskriminieren macht impotent« mit dem Konterfei von Kardinal Meisner. Das Ministerium hatte die Kampagne, die mit unterschiedlichen Motiven auf die Diskriminierung von Homosexuellen hinweist, mit 400 Euro unterstützt und ist mit seinem Logo auf den Faltpackungen vertreten.
Statt als Satire sehe das Ministerium den Text zur Doppelmoral der Kirche »als eine persönliche Beleidigung des Kardinals«, so Markus Danuser vom KLuSt. Die Forderung, die Meisner-Packung nur ohne das Logo des Ministeriums unters Volk zu bringen, kam jedoch zu spät. Fast alle Flyer waren bereits verteilt.
Ein heikler Konflikt, der für den KLuSt zwar keine juristischen Folgen haben wird, die weitere Förderung von lesbisch-schwulen Projekten aber durchaus betrifft: »Wir haben früher bei den Zuschüssen für Flyer auf einer großen Vertrauensbasis gearbeitet. Nun müssen die Vereine ihre Selbstdarstellung erst einmal zur Prüfung vorlegen, bevor sie Geld bekommen«, erklärt Gabriele Bischhoff vom Arbeitskreis Lesben in NRW.