Heroin als Medizin

Auch im Jahr 2005 könnte das Kölner Modellprojekt für Heroinabhängige fortgesetzt werden. Das teilte NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer mit. Während einer Medikamentenstudie erhalten 50 ausgewählte Schwerstabhängige drei Mal täglich unter ärztlicher Aufsicht ihre Dosis Heroin, eine Vergleichsgruppe bekommt den Ersatzstoff Methadon (s.a. StadtRevue 8/2004).

Die bundesweite Modellstudie soll die Frage klären, ob Heroin unter bestimmten Bedingungen als Medikament zugelassen werden kann. Die kontrollierte Abgabe der Droge soll dazu führen, dass sich die vom Beschaffungsdruck befreiten Schwerstabhängigen gesundheitlich und sozial erholen – und so vielleicht einen erneuten Versuch unternehmen können, aus der Sucht auszusteigen.

Bisher war das Projekt nur bis Anfang 2005 gesichert. Damit die Studie bis zur endgültigen Entscheidung Mitte 2006 weiter laufen kann, muss neben dem Land auch die Stadt Köln die Finanzierung verlängern. »Wenn wir hier zumachen, sind unsere Patienten wieder auf der Straße«, sagt die Kölner Ärztin Doris Dieninghoff, die das Projekt leitet. »Selbst wenn wir jemandem in einen guten Job vermittelt haben, müsste er sich dann wieder drei Mal täglich illegal seinen Stoff besorgen.«