Mein Name ist Omid Samady, ich bin 26 Jahre alt. In meinem Geburtsland Afghanistan habe ich als Englisch-Dolmetscher für die Bundeswehr gearbeitet, 2013 wurde ich aus politischen Gründen als Flüchtling in Deutschland aufgenommen. 

Im Dezember 2013 sind meine Frau, unser kleiner Sohn und ich in Köln angekommen. Vor unserer Reise hatten wir keine Idee von Köln und keine Erfahrung in Europa, und wir waren auch sehr gespannt, wie die Menschen uns begegnen und wie wir hier leben würden — neue Leute, neue Kultur, neues Land. 

Am Anfang hatten wir viele Probleme, besonders mit dem JobCenter, mit der Ausländerbehörde, bei der Wohnungssuche und der Suche nach einem geeigneten Deutschkurs. Es war niemand da, um uns zu helfen und uns zu unterstützen. Da ich mehr als fünf Jahre für die Bundeswehr als Englisch-Dolmetscher gearbeitet hatte und immer versucht habe, die Kontakte aufrecht zu halten, entsprach die Aufnahme nicht unbedingt meinen Erwartungen. 

Wir suchten nach Hilfsangeboten und fanden den Kölner Flüchtlingsrat. Zwei freiwillige »Mentoren für Flüchtlingsfamilien«, Jörg Löber und Rüdiger Esser, standen uns bei. Bis heute sind wir in Kontakt mit Thomas Zitzmann vom Kölner Flüchtlingsrat. 

Seit zwanzig Monaten wohne ich nun mit meiner Familie in Köln und es gefällt uns mittlerweile sehr gut, weil die Leute sehr liberal, hilfsbereit und freundlich sind. 

Das erste, um das man sich nach der Aufnahme kümmern sollte, sind Sprachkenntnisse. Deswegen habe ich auch sofort für sieben Monate einen Deutschkurs besucht. Am Ende dieses Kurses hatte ich die Möglichkeit, zwei Prüfungen zu machen: Den Sprachniveautest B1 und eine Prüfung über »Leben in Deutschland«. Ich bestand beide Prüfungen zum Glück mit einer sehr hohen Punktzahl. Darüber bin ich sehr glücklich, und ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin. 

Gerade besuche ich einen berufsbezogenen Sprachkurs, der noch drei Monate dauert. Wenn ich den auch bestehe, möchte ich gerne eine Ausbildung machen. Hoffentlich schaffe ich das.