Art.Fair

Die Litographie »Lola Cola« vom Pop-Art-Meister Mel Ramos, ein Siebdruck von Otto Piene (»Addis Abeba«, 1972), eine Papierarbeit von Sigmar Polke aus dem Jahr 1999, Werke hierzulande kaum bekannter Künstler aus Asien, unzählige Arbeiten jedweder Couleur von Künstlern aus Berlin oder aus Beständen umtriebiger Kleinstadt-Galerien — das alles
und noch viel mehr versammelt die Art.Fair 2015.

 

Klickt man sich durch die Ausstellerliste, durch Künstlernamen und Abbildungen der Werke, kann einem ein wenig schwindlig werden. Aber so war das immer: Die mit jedem Jahr gewachsene »Messe für Moderne und aktuelle Kunst« will neugierig machen auf Kunst, das Qualitätsurteil fällt der Besucher, oder auch nicht, dann bleibt der Streit über den Geschmack.

 

2015 präsentieren rund hundert Galerien einen Mix aus etablierten Positionen und künstlerischem Nachwuchs. Das 20. Jahrhundert ist mit Ausstellern wie Galerie Osper (Köln) oder Galerie & Kunsthandel Draheim (Wiesbaden) vertreten; bei der aktuellen Kunst dürften Bilder mit der Jahresangabe 2015 noch nach frischer Farbe oder Drucker-Chemie riechen. Der Bereich »BLOOOM — the converging art show« erweitert das Angebot um Grenzbereiche der sogenannten Kreativwirtschaft wie Design, Mode oder Kommunika-tionsgestaltung.

 

Das diesjährige Special ist die Taiwan Contemporary Art Show, wobei sich das Interesse erneut auf den asiatischen Kunstmarkt richtet. Auf 240 Quadratmetern geben neun Galerien Einblick sowohl in die etablierte wie auch die junge taiwanesische Kunstszene; kuratiert wird die Ausstellung vom -Kritiker und Kurator Manray Hsu (Taipeh/Berlin). Erstmals bekommt auch der Standort Köln ein eigenes Format: In Kooperation mit dem Kulturamt und der Freien Szene wurden vierzig Off Spaces zu einem jurierten Wettbewerb geladen und elf Künstler ausgesiebt. Sie präsentieren sich in einem vom Opekta-Atelierhaus gestalteten Sonderbereich. 

 

An Galeristen, Kuratoren, Küns-tler und Besucher gleichermaßen richtet sich das Selbstdarstellungs-Format »15 minutes of fame«. Ach, Ruhm ist flüchtig. Nur Andy Warhols hält seit Jahrzehnten.