Die Esel-Initiative

Askalu lebt in Eritrea, dem vom Krieg zerstörten Land; und sie hat, wie die meisten Kinder dort, viele Geschwister und keinen Vater mehr. Die eritreische Frauenunion hat ihrer Mutter vor zwei Jahren einen Esel gegeben, mit dem sie zur Wasserverkäuferin wurde, Askalu kann nun zur Schule gehen. Diese Geschichte erzählte die Journalistin Stefanie Christmann in »Askalu will einen Esel«, ihrem ersten Kinderbuch.

Im zweiten Band »Askalu und ihr Esel Senait« erfährt man, wie Askalu ihre erste Zeitung liest, dass die Mutter mit dem Geld aus dem Wasserverkauf ein Huhn kaufen kann, dass die Kinder satt werden, ein Obstbaum gepflanzt wird. Ein kleiner Holzhandel bringt zusätzlich Verdienst ein. Und die Hebammen kommen jetzt auf einem Eseltaxi.

Christmanns unsentimental erzählte Geschichte ist eine kindgerechte Möglichkeit, Afrika jenseits von Hungersnöten und Flüchtlingslagern verständlich zu machen. Vor acht Jahren gründete Christmann mit der eritreischen Frauenunion in Bonn die ebenso geniale wie einfache »Esel-Initiative«: Man spendet 90 Euro für einen Esel, die Frauenunion verteilt die Tiere, mit denen die Frauen Wasser holen und verkaufen können. Die »Esel-Initiative« hat keine Verwaltungskosten, der Erlös aus dem Buch fließt komplett in das Projekt.

INFO
Esel-Initiative e.V., Tel. 030/44048188, www.esel-initiative.de
Stefanie Christmann, Askalu und ihr Esel Senait. Mit Zeichnungen von Stefani Schwingen. Horlemann Verlag, Bad Honnef 2004, 61 S., 6,90 €