Amtszimmer im Neonlicht, fliegendes Herbstlaub und 70er-Jahre-Hochhausfassaden: Das sehen Flüchtlingskinder, wenn sie Köln sehen. Bei den Workshops des »Luurens!«-Fotoprojekts (siehe StadtRevue 11/2015) fotografierten Kinder und Jugendliche, die derzeit in den Flüchtlingsunterkünften an der Herkulesstraße und der Boltensternstraße untergebracht sind, ihre Umgebung. Mit den Bildern zeigen die Kinder ihre Sicht auf Köln und auch ihre Situation.

Angeleitet wurden sie von Kölner Fotografen, unter anderem Bettina Flittner. Die Teilnehmer seien begeistert bei der Sache gewesen, so »Luurens!«-Initiator Roland Sachs. »Das hat man auch an der Lautstärke gemerkt.« Nach wenigen Stunden waren die Speicherkarten mit insgesamt 6000 Bildern voll. Nun hat die Jury — darunter der Kölner Fotograf Boris Becker und Peter Bitzer, Chef der Foto-Agentur laif, — sechs Bilder gekürt. Die Gewinnerfotos und 60 weitere Motive werden ab sofort im Kölnischen Stadtmuseum ausgestellt. Die Ausstellung wird mindestens bis Karneval zu sehen sein. Zur Eröffnung sind alle Kinder mit ihren Familien eingeladen. Die rund 60 Teilnehmer durften die gespendeten Kameras behalten. »Und mit den sechs Gewinnern machen wir einen Ausflug ins Phantasialand«, sagt Initiator Roland Sachs. 

luurens.koeln