Knollendorf

Kneipe, Kölsche Küche. Eine Kneipe zu eröffnen fördert das Eheglück. So sieht das zumindest Heribert Malchers: »Meine Frau hat gesagt, ich soll etwas machen, sonst lässt sie sich scheiden«, plaudert der frischgebackene Wirt bei der Eröffnung aus dem Nähkästchen. Seine Gattin nickt dazu und lächelt zufrieden in die Runde. Im Gastraum drängt sich unterdessen allerlei Lokalprominenz. Kein Wunder, in seinem früheren Leben lenkte Malchers als Intendant fast 25 Jahre lang die Geschicke des Hänneschen-Theaters.

 

Knapp eine Woche nach der Eröffnung geht es weniger trubelig zu. Gut besucht ist das Lokal trotzdem. Bereits alte und noch neue Stamm­gäste hocken am Tresen beim gut gezapften Kölsch zusammen, an den Tischen probieren sich Familien durch die kleine »Foderkaat« (Speisekarte), im Hinterzimmer mit der Blümchentapete tagt eine zwölfköpfige Freundinnengruppe. Aus der Küche kommt unkomplizierte Hausmannskost, etwa das Hacksteak à la Meyer mit leckeren Möhren untereinander oder die ordentliche Mettwurst, ausnahmsweise mit Pommes — Sauerkraut und Kartoffelpüree waren aus (je 8,50 €).
Auf den ersten Blick hat sich die Einrichtung in den Räumen des früheren »Gustav Eck« nicht verändert. So ganz kann der Gastgeber aber doch nicht von der Vergangenheit lassen. An den Wänden lächelt er von unzähligen Fotografien aus seiner Zeit als Intendant und über dem Eingang thront Malchers allererstes Puppentheater.