Zusammengelegt

Anfang Dezember 2004 klang es noch kämpferisch: »Feminale und femme totale werden wie bisher kooperieren, aber als Festivals unabhängig voneinander agieren«, stand in einer von beiden Filmfestivals herausgegebenen Presseerklärung. Jetzt steht fest: Ab 2006 wird es nur noch ein Frauenfilmfestival geben, das – von einem Trägerverein organisiert – abwechselnd in Dortmund, dem Veranstaltungsort der femme totale, und in Köln stattfindet. Der finanzielle und politische Druck der Landesregierung auf die Festivals war zu groß. Ein gemeinsames inhaltliches Konzept soll im Frühjahr erarbeitet werden. Das birgt auch die Chance für eine Bündelung kreativer Ideen und einen konzeptionellen Neuanfang.
Doch haben die Macherinnen der Kölner Feminale von vornherein eine schlechtere Stellung als ihre Kolleginnen aus Dortmund. Noch ist nicht sicher, ob die künstlerische Leitung des Festivals paritätisch besetzt wird, sicher ist allerdings, dass der Trägerverein in Dortmund sitzen wird. Auch finanziell steht die Feminale vor einem harten Jahr: Zwar hat die Stadt trotz Sparzwang ihren Zuschuss um fünfzig Prozent erhöht, doch das kann die faktischen Kürzungen der Landesmittel nicht ausgleichen. Mehr Geld vom Land bekommt dieses Jahr hingegen die femme totale, die auch von der Stadt Dortmund weiterhin im Vergleich großzügiger unterstützt wird.