Schwarzlicht

Grund zu feiern: »Metro« wird Fünf und Deutschland hat jetzt eine Krimibestenliste

Und Tusch: Thomas Wörtches metro-Krimireihe im Unionsverlag feiert den fünften Geburtstag, und so langsam kann keinem mehr verborgen bleiben, welch große verlegerische Leistung sich hinter deren Motto »welt-um-spannend« verbirgt: metro bringt klasse Spannungsromane aus aller Welt nach Deutschland und macht vergessene Klassiker der kriminalistischen Internationale wieder zugänglich. Nicht nur in Amerika und Schweden werden gute Kriminalromane geschrieben, sondern auch in Angola, Cuba, Alaska, der Türkei, wie wir dank metro wissen. Erstmals findet sich jetzt auch ein Kriminalschriftsteller aus Deutschland im Pool der metro-Autoren, genauer gesagt: eine Autorin. Lena Blaudez, 44. Vor fünf Jahren las sie in der Zeitung, dass der Berliner Krimiexperte Wîrtche eine neue Reihe mit globalem Blick plane. Genau richtig, dachte die Entwicklungshelferin und Afrikareisende und machte sich an die Arbeit an »Spiegelreflex«, eine lakonische, situationskomische, vor Realität triefende Ermittlung im afrikanischen Benin.

In der neuen Krimibestenliste von Welt, arte und Nordwestradio kam Blaudez’ Debütroman auf Anhieb auf den dritten Platz. 16 Krimikritiker, darunter der Autor dieser Zeilen, stellen da in Zukunft jeden Monat ihre Genre Top-Ten auf. Überhaupt sind die Deutschen in der Liste erstaunlich gut vertreten, mit den großartigen Romanen von Astrid Paprotta und Oliver Bottini auf den Plätzen zwei und vier. Ein Zeichen, dass Krimis aus Deutschland nach Dürrejahren wieder internationales Niveau anstreben? Gewonnen hat die April-Wertung der Krimibestenliste – natürlich! – ein Schwede, und zwar mit deutlichem Abstand: Arne Dahl, der Konzeptualist unter den skandinavischen Krimiautoren, mit seinem neuen Roman »Tiefer Schmerz«. Auch hierfür ein Tusch!