Foto: Manfred Wegener

Parken am Rand

Nach jahrelangem Hoffen und Harren hat der Arbeitskreis »Autofreie Siedlung Köln (ASK)« die Zusammenarbeit mit dem Hauptinvestor, der Kontrola Treuhandgesellschaft, für gescheitert erklärt. Und das, obwohl das Projekt kurz vor der Realisierung stand (s. StadtRevue 02/05).

Aufgrund geringer Nachfrage will die Kontrola die geplanten 400 Wohneinheiten auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahn-Ausbesserungswerks in Nippes nun auch solchen Interessenten anbieten, die – noch – nicht aufs eigene Auto verzichten. Die Siedlung wird zwar autoverkehrsfrei sein, die Besitzer dürfen jedoch einen PKW besitzen, den sie am Rand der Siedlung parken müssen.

Ein solches Modell sei mit der ursprünglichen Idee unvereinbar, so Rolf Bauerfeind vom ASK, der seit 1994 nach einem geeigneten Standort für Kölns erste autofreie Siedlung sucht. Der ASK wollte Anwohner mindestens drei Jahre lang zur persönlichen Autofreiheit vertraglich verpflichten.

Beim Investor herrscht Unverständnis über den Ausstieg des Vereins. Schließlich sei zu erwarten, so heißt es in einer Stellungnahme der Kontrola, dass viele Autobesitzer nach dem Einzug ihren PKW abschaffen werden. Bauerfeind hält dies für unwahrscheinlich. Gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern sieht er sich jetzt nach einem kleineren Grundstück um – ohne Investor und ohne Autos.