Christoph Paul im Hopper

Der Gourmetkoch hat ein neues Restaurant im belgischen Viertel eröffnet

Christoph Paul hatte bis 2008 in Nippes aufgetischt, ehe er für acht Jahre in der Gastronomie eines Pulheimer Golfclubs kochte. Jetzt hat Paul einen neuen Herd im Hotel Hopper gefunden. Man sitzt an hübsch eingedeckten Tischen mit Stoffservietten vor dem großen Wandbild, und der freundliche Service stellt einem schnell das erste Glas Wein vor die Nase. Hauptsächlich deutsche Weine werden ausgeschenkt: Molitor, Heger, Künstler, Von Winning. Man zahlt vier, fünf Euro für gut eingeschenkte 0,1l-Gläser.

 

Auf Pauls Küchenleistungen ist nach wie vor Verlass, seine verfeinerte bürgerliche Küche hatten wir in Köln vermisst: Mit Rosmarin gratinierter Ziegenkäse — das klingt profan, ist aber schön cremig und sehr aromatisch. Die Scheiben vom Yellow-Fin-Thunfisch werden mit einem Türmchen Schweinebauch serviert, dazu gibt es wunderbare Sesamcreme (Vorspeisen 11–14 €) — die Preise sind nicht höher als damals in Nippes!

 

Seufzer des Glücks auch bei den Hauptgerichten (23–28 €). Das Dreierlei vom Kalb (Bries, Kalbsschwanz­ragout, Filet) ist perfekt zubereitet und wird von feinem Kürbis-Gemüsepüree begleitet. Die butterweichen, zartrosa gebratenen Reh-Medaillons aus dem Menü (vier Gänge für 49 €) kommen mit einer dezenten Kräuterkruste. Bloß die Scheiben Topinambur-Gemü­se bieten keinen geschmacklichen Mehrwert. Aber solche kleinen Schwächen zeigen nur, wie viel Paul ansonsten gelingt.

 

50672 Köln, Belgisches Viertel,
Brüsseler Str. 26, Tel 92?44?05?00,
christoph-paul.koeln,
Küche 18–22, R: So/Mo