Joie Viet

Vietnamesisch. An den Vorgänger Vis-a-Vis erinnern die stimmungsvollen provenzalischen Bilder an den Wänden. Und tatsächlich betont die Karte den Einfluss Frankreichs auf die vietnamesische Küche und verspricht Essen jenseits der weitverbreiteten Imbisskost. Die Karte liest sich vielversprechend.

 

Zum Einstieg gibt es neben mehreren gefüllten Reispapierrollen auch eine ordentliche Phò-Bò-Suppe mit Rindfleisch und Leberwurst (Vorspeisen um 6 €). Als Hauptgerichte (um 15 €) sind etwa gegrillte Meeresfrüchte (Jakobsmuscheln, Oktopus, Garnelen und Calamaretti) mit Wildkräutersalat oder Wolfsbarsch mit Orangen-Ingwer-Sauce und Wassermimose gelistet. Gut gelingt die zarte Keule und Leber von der Barbarie-Ente, flankiert von Süßkartoffeln und gelbem Curry. Bodenständig ist das geschmorte, sehr zarte Rindfleisch, das schlicht, aber passend mit Artischocke und grünem Pfeffer serviert wird. Die Qualität der Lebensmittel stimmt, die Zubereitung ist solide. Erfreulich ist die Weinauswahl: Es sind viele Flaschen von renommierten deutschen Weingütern gelistet, etwa Diel, Meyer-Näkel, Künstler, meist fair kalkuliert (vieles um 30 €). Das Angebot offener Weine (um 5 €/0,15l)lässt sich noch verbessern, der Grauburgunder ist ganz brauchbar. Im Sommer lockt zusätzlich die Terrasse mit Blick auf Heilig Kreuz, eine der architektonisch meistunterschätzten Kölner Kirchen.