Sissi und Franz

Österreichisch. Das Gasthaus ist tot, es lebe das Gasthaus. Die Eheleute Rabe hatten dem Anschein nach keine Lust mehr auf ihren Alteburger Hof. Sie gestalteten die ausladenden Räume kurzerhand um, es gibt nun auch ein »Weinstuberl« im Keller. Alpenländische Dekorationen wurden an den Wänden verteilt: hier ein Geweih, dort ein Krug. Dazu gibt es nun österreichische Küche, und der Andrang ist so enorm, dass das als Backhendl getarnte Grillhähnchen (9,80 €) eine Stunde nach Küchenöffnung ausverkauft ist. Aber es gibt genügend Alternativen: Die als »Südstadt Postille« regelmäßig erscheinende — und entsprechend wechselnde — Speisekarte ist umfangreich. Die Vorspeisen sind preisgünstig (ab 5,50 €) und sowohl das würzige »Rauchforellenpflanzerl« als auch der rustikale Rindfleischsalat schüren den Appetit.

 

Doch nicht alles glückt: Der Tafelspitz (17,80 €) entpuppt sich als schnödes Suppenfleisch, der Spanferkelbraten (13,40 €) war trocken und der Brioche-Serviettenknödel dazu war zu süß und pappig. Lecker hingegen der Zwiebelrostbraten (14,80 €) vom Schweinefilet mit vorbildlichem Püree und Feldsalat.

 

Der vielköpfige Service wirkt zuweilen gehetzt und ist unaufmerksam, man sitzt zu lange vor geleerten Gläsern. Zur Not holt man sich sein Reissdorf oder den simplen Grünen Veltliner (3,50 €/0,15l) beim freundlichen Barmann an Theke selbst.